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Bau keine Marke, auf die du nicht stolz bist

April 16, 2025
Branding
4 min

Ein Erfahrungsbericht über Anspruch, Umsetzung – und warum meine Website so lange gefehlt hat.

Als ich mich 2020 selbstständig gemacht habe, habe ich mir natürlich eine Website gebaut. Nicht, weil ich unbedingt etwas zu sagen hatte. Sondern, weil man das halt so macht.

Ich habe ein Baukastensystem verwendet, ein paar Texte geschrieben, Stockfotos eingefügt – fertig. Das Ganze war irgendwie okay, aber auch nicht gut.

Ein digitaler Lebenslauf mit Lackschicht

Die erste Website war im Grunde nicht mehr als eine Visitenkarte.

Layout: stark eingeschränkt

Fotos: Stockbilder

Sprache: unklar und teilweise ausgedacht

Message: gar keine

Im Kern war das keine professionelle Website. Es war ein PDF mit Navigation.

Je mehr ich mich mit meinem eigenen Business beschäftigt habe, desto deutlicher wurde mir die Diskrepanz: Ich habe mich als jemand verstanden, der Marken aufbaut – aber ich hatte selbst keine, die diesem Anspruch standgehalten hat.

Wenn es dem eigenen Anspruch nicht genügt, kann es auch weg

Ehrlich gesagt: Ich wusste von Anfang an, dass diese Website nicht gut genug ist. Aber ich konnte nicht sofort benennen, woran es lag. Erst später habe ich gemerkt: Sie entspricht einfach nicht dem Bild, das ich von mir selbst habe – und das ich auch zeigen will.

Und wenn man für sich beansprucht, sich mit Marken auszukennen, dann kann man nicht mit etwas rausgehen, das diesen Maßstäben nicht gerecht wird.

Deshalb habe ich die Seite offline genommen. Nicht aus Trotz – sondern aus Konsequenz.

Von der Idee zur Umsetzung

Die Vision für eine neue Seite hatte ich schon lange im Kopf.

Ich habe mir verschiedene Templates angeschaut, ausprobiert, verworfen – und mir dann selbst etwas Ähnliches gebaut. Webflow habe ich mir selbst beigebracht, ein Template angepasst, Inhalte über Monate hinweg entwickelt, alles Stück für Stück selbst umgesetzt.

Mir ging es darum, dass die Website nicht nur durch Texte spricht, sondern durch das, wie sie funktioniert. Wie sie sich anfühlt. Wie sie aufgebaut ist.

Denn genau das macht für mich auch eine gute Marke aus: Nicht, was sie behauptet, sondern was sie in der Anwendung zeigt. Und das wollte ich an meinem eigenen Beispiel einmal konsequent durchziehen.

Eine gute Seite hält Feedback aus

Ich habe mir im Entstehungsprozess viel Feedback geholt – auch sehr direktes. Einige Rückmeldungen waren ehrlich gesagt zerschmetternd. Aber das war hilfreich.

Denn ich konnte immer wieder begründen, warum ich etwas so gemacht habe – oder habe es angepasst. Und das hat am Ende dazu geführt, dass die Seite jetzt steht. Nicht, weil sie perfekt ist, sondern weil sie durchdacht ist.

Substanz heißt: Sie hält Stand, wenn es ernst wird.

Und das gilt für Websites genauso wie für Marken.

Der Blog war der Auslöser

Die neue Website war lange vorbereitet – aber ich hatte nie die Zeit oder den konkreten Anstoß, sie wirklich fertigzustellen. Ich war mit Kundenarbeit gut ausgelastet, und das war auch in Ordnung so.

Aber ich hatte schon lange den Wunsch, Dinge zu veröffentlichen: Ideen, Gedanken, Beobachtungen. Und dafür brauchte ich einen Ort, der auch funktioniert. Der Blog war der Auslöser, die Seite endlich umzusetzen – und ich bin froh, dass dieser Impuls gekommen ist.

Weil ich schon so lange daran gedacht hatte, ging es dann auf einmal doch recht schnell. Ich hatte die Struktur im Kopf, die Inhalte vorbereitet, das System gelernt. Und jetzt ist sie online.

Ich freue mich, diese Seite endlich verwenden zu können – und sagen zu können:

"Ich bin stolz darauf."

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